Bintu talkt mit… Angelica Linnhoff

Blühende Wiesen, romantische Blumen-Bouquets und kleine Stillleben aus süßem Obst – in ihren Bildern fängt die Hamburger Fotografin Angelica Linnhoff die ganze Schönheit der Natur ein und entführt uns in traumhafte Bildwelten, die wir in ihren Büchern bewundern können. Darin liefert sie uns auch die passenden Deko-Ideen und Rezepte, mit denen wir ein Stück Natur zu uns nach Hause holen können. Mrs.CITY Ernährung- und Gesundheits-Expertin Bintu Cham hat die Fotografin zum Interview gebeten und sich verraten lassen, wie sie es geschafft hat, aus ihrem Hobby ihren Beruf zu machen, worauf es bei einem guten Foto ankommt und wie auch ohne teures Profi-Equipment besondere Bilder gelingen…

 

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

 

Was liebst du an deinem Beruf am meisten?

Das Schönste für mich ist es, die unendliche Vielfalt der Motive aus der Natur, wie z.B. Blumen, mit edlen Accessoires zu kombinieren. Obwohl ich schon seit so vielen Jahren fotografiere, sind mir noch nie die Ideen ausgegangen, denn meine Kreativität sprudelt wie ein Springbrunnen einfach immer aus mir heraus. Ich liebe es auch, dass ich mir Zeit nehmen und ohne „Druck“ arbeiten kann, denn Kunst kann man nicht unbedingt immer „planen“ oder in einer vorgegebenen „Zeitspanne“ produzieren. Oft sitze ich einfach nur da und beobachte die Natur, nicht immer fällt mir dann „sofort“ eine neue Idee für ein Foto ein. Manchmal schenke ich mir selbst einfach nur Stille und Weite um mich herum, die Ideen steigen dann von ganz alleine in mir auf.

 

Blütenträume auf Bild gebannt: Die Schönheit der Natur dient der Fotografin als unerschöpfliche Inspirationsquelle.

 

Was macht in deinen Augen ein gutes Motiv aus?

Ich habe meist gar keine feste Vorstellung bzgl. eines neuen Motivs. Ich lasse mich jedesmal wieder neu inspirieren von dem Spiel der Farben, Formen, Düfte, Jahreszeiten und meinen eigenen Stimmungen. Daraus erwächst dann ganz spontan ein Gefühl zu den Objekten, die mir in dem Moment begegnen, und so entsteht in mir die Idee für eine neue „Bild-Komposition“. In der Entspannung liegt für mich das Geheimnis, ein gutes Motiv zu erkennen.

 

Braucht es immer teures Profi-Equipment oder kann man auch mit einfachen Mitteln effektvolle Bilder machen?

Als ich vor vielen Jahren anfing zu fotografieren, hatte ich eine ganz „normale“ Kamera. Es war eine Zeit, in der man die Filme jedesmal zum Entwickeln bringen musste und erst dann konnte man sehen, ob die Fotos überhaupt etwas geworden waren. Das an sich war schon sehr kostenintensiv und hochwertige Digitalkameras gab es damals noch nicht. Trotz der einfachen Kamera, sind die Fotos sehr schön geworden, was mir sehr viele Menschen und auch Kollegen in meinem Umfeld bestätigten. Sie waren begeistert von meinen Fotos und motivierten mich durch ihr positives Feedback weiter zu machen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn man mit „dem Herzen“ fotografiert, auch ein einfaches Foto-Equipment tolle Bilder zaubern kann. Heute besitze ich eine digitale Profi- Kamera und freue mich jedes Mal darüber, dass ich Fotos, die mir nicht gefallen, gleich wieder löschen kann. Das ist schon eine sehr große Erleichterung beim Fotografieren.

 

Zwei starke Frauen im Gespräch: Bintu Cham hat Angelica Linnhoff zum Interview getroffen und mit ihr über Fotografie und Food gesprochen

 

Du hast bereits 4 Bücher und einen Kalender herausgebracht. Wie bist du auf die Ideen für deine Projekte gekommen?

Die Idee zu meinem ersten Buch, „Farbenrausch“, entstand aus dem Wunsch heraus, dem Einheitsgrau der dunklen und kalten Jahreszeiten von Herbst und Winter etwas entgegen zu setzen. Ziel war es, mit ausdrucksstarken und farbenfrohen Dekorationen in Kombination mit Blumen, z.B. Dahlien, meinem Zuhause Woche für Woche neue Farbtupfer für Haus und Garten zu verleihen. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und vor allen Dingen hat es meine Stimmung angehoben.
Mein zweites Buch, „Farbenfroh“, war praktisch eine Fortsetzung des ersten Buches für Frühjahr und Sommer. Diese beiden Jahreszeiten haben für mich etwas „magisches“, weil sie mir durch die Farbenpracht und Lieblichkeit der saisonalen Blumen und Blüten besonders viel Energie und Lebensfreude schenken.

Nach diesen beiden erfolgreichen Büchern rund um Dekorationen und Arrangements für zu Hause hatte ich Lust, mal etwas ganz anderes auszuprobieren. Ich habe den Wohnwagen gepackt und habe die Ostseeküste erkundet. So entstand mein drittes Buch, „Küstenromantik,“ in dem ich die Ostseeküste von ihrer ganz besonders „romantischen” Seite gezeigt habe.
Kurz danach ließ ich mich dann wieder von der Schönheit der Blumen zu meinem vierten Buch, „Blütenweiß“, inspirieren. Unter dem Titel entstanden ein Buch und ein Kalender, der als ein zauberhafter Wegbegleiter mit kleinen Denkanstößen und Kreativideen gedacht ist.

 

Wie schafft man es einen Verlag für seine Veröffentlichungen zu gewinnen?

Ich habe mich bei verschiedenen Verlagen beworben und wurde dann von dem Busse-Verlag angenommen. Nachdem wir den Inhalt des ersten Buches gemeinsam besprochen hatten, ging es dann auch ziemlich schnell los. Zum ersten Mal hatte ich nun einen „festen Abgabetermin“, das war schon ganz schön aufregend! Mein Mann und meine Kinder haben mich bei meinen Projekten jedoch immer sehr liebevoll unterstützt, denn das war für mich ja absolutes Neuland und ich musste zusätzlich zum Fotografieren auch viele Texte selber schreiben. Aber der Einsatz hat sich gelohnt: Der Verlag war von meinem ersten Buch so begeistert, dass er auch meine anderen drei Bücher und den Kalender herausgebracht hat.

 

Die schönsten Farben, die die Natur zu bieten hat, vereint Angelica Linnhoff in ihren kunstvollen Fotografien.

 

In Deinen Büchern finden wir unzählige Tipps für schöne Deko-Ideen. Woher holst du dir Inspirationen für deine DIY-Projekte?

 

Auch Rezepte finden sich in deinen Büchern wieder. Welchen Stellenwert hat das Thema Ernährung in deinem Leben?

Ich bin ein absoluter Genussmensch und liebe es, für meine Familie zu kochen und zu backen. Und so kam mir die Idee, einige meiner Lieblingsrezepte nicht nur in Textform, sondern als dekoratives Accessoire zu meinen liebevoll gestalteten Tischdekorationen hinzuzufügen. Für mich persönlich habe ich das intermittierende Fasten mit dem 16/8-Intervall entdeckt, denn es tut mir sehr gut, in einem regelmäßigen Rhythmus zu essen, aber auch mal Zeiten des Nicht-Essens einzuhalten. Ich muss jedoch zugeben, dass ich mit mir selbst nicht zu streng bin und mich dabei nicht unter Druck setze. Wenn ich an manchen Tagen sehr hungrig bin, dann gibt’s auch schon mal nach 12 Stunden etwas zu essen.

 

Süße Deko-Ideen: Auch ihre Leidenschaft fürs Backen teilt Angelica Linnhoff in ihren Büchern – mit Bildern von hübschen Köstlichkeiten und den passenden Rezepten.

 

Auf welche Veröffentlichungen können wir uns in Zukunft von dir freuen?

Meine Leser dürfen sich auf einige spannende Projekte freuen: Ganz oben auf meiner Liste steht das Schreiben eines Kinderbuches mit schönen Illustrationen von einer Freundin, die Künstlerin ist. Außerdem möchte ich weiterhin Fotos für Postkartenmotive & Zeitschriften erstellen, denn viele meiner Bilder wurden im Laufe der Jahre schon in renommierten Zeitschriften wie z.B. „Lea“, „Laura“, „Landlust“, „Wohnen & Garten“ uvm. veröffentlicht und kamen dort sehr gut an. Und in Bezug auf weitere Projekte, lasse ich mich, wie immer, von meiner eigenen Kreativität „überraschen“.

 

Verrätst du zum Schluss noch deine liebsten Foto-Locations in und um Hamburg?

Für mich gibt es seit Jahren nur die eine Location: Die Lüneburger Heide! Das mag zwar einseitig klingen, jedoch ist die Heide für mich seit Jahren immer wieder meine persönliche „Quelle der Inspiration“. Mehrmals die Woche verbringe ich einige Stunden dort und lasse mich während meiner ausgedehnten Spaziergänge mit meinem Hund einfach nur von der Schönheit der Natur durchfließen. Das sind für mich wahre Glücksmomente der Entspannung und der Kreativität.

 

Mehr über Angelica Linnhoff erfahrt Ihr hier:

Facebook: www.facebook.com/angelica.linnhoff

Bildquelle Interview Fotos: © Angelica Linnhoff